Mentaltraining | Fokussiert auf Fitness und Höchstleistung
Definition
Mentaltraining im sportleistungstechnischen Aspekt bezeichnet diverse psychologische Methoden zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten, Belastbarkeit und mentalen Stärke und gehört schon seit einiger Zeit genauso zum regulären Trainingsplan von Eliteathleten, wie das Training der jeweiligen Sportart.
Das Prinzip dahinter beruht auf gezielten, wiederholten mentalen Reizen zum Erreichen von Trainingseffekten auf kognitiver Ebene. Dadurch können z. B. Bewegungsabläufe verbessert und z. B. die Entscheidungsschnelligkeit bei Spielsportarten optimiert werden.
Mittlerweile bedient sich die Sportpsychologie, neben dem Mentaltraining von Bewegungsfolgen, hierbei auch der Aufmerksamkeitsregulation, dem Prognosetraining und weiteren Methoden. Dabei erfahren Praktiken aus der Verhaltenstherapie sportpsychologische Anwendung.
Mentaltraining von Bewegungsabläufen
Die hier zur Verwendung kommende Praxis beinhaltet das wiederholte Imaginieren eines Bewegungsablaufs, ohne das die Handlung hierbei aktiv ausgeführt wird. Dies lässt sich zur Intensivierung des Trainingseffekts mit visuellen, auditiven, haptischen oder emotionalen Komponenten verbinden, um ein noch eindrücklicheres Erleben zu erreichen.
Dadurch kommt es auf neuronaler Ebene zu einer Aktivierung der bei der Bewegung genutzten Gehirnareale und sog. „Bewegungsschleifen“ werden geprägt.
Selbstregulierung des Aktivierungsniveaus
Durch bestimmte Techniken soll hier geübt werden, den mentalen Aktivierungszustand zu stiegern oder Entspannung zu erreichen, um so ein handlungsspezfisches optimales psychisches, wie physisches Erregungsniveau herzustellen. Dabei werden Methoden, wie Autogenes Training, Entspannungstechniken oder Progressive Relaxation genutzt.
Aufmerksamkeitsregulation
Diese Art des Mentaltrainings hat die gezielte Wahrnehmungseinstellung in Abhängigkeit der situativen Erfordernisse zum Ziel, sodass bewusst zwischen verschiedenen Wahrnehmungsmodi gewechselt werden kann, von einer Einzelfokussierung auf eine möglichst große Umfelderfassung. Ebenso wird geübt, sich auf die momentan ausgeübte Tätigkeit zu konzentrieren, ohne durch Bevorstehendes oder Vergangenes abgelenkt zu werden.
Selbstgesprächsregulation
In dieser Trainingsform werden dysfunktionale Gedankenmuster durch Funktionale ersetzt. So können Selbstzweifel überwunden und Versagensängste abgelegt werden, wodurch zielgerichtetes fokussiertes Handeln möglich wird.
Prognosetraining
Hierdurch soll auf der einen Seite das Bewusstsein gestärkt, auf der anderen Seite eine realistische Selbsteinschätzung erreicht werden. Dadurch lassen sich während des Trainings über selbst bestimmte, konkrete Zielerwartungen wettbewerbsähnliche Zustände simulieren. Ziel dessen ist es, das Vertrauen in die eigene Leistung und Fähigkeiten zu festigen, sodass dieses auch unter schwierigen Bedingungen Bestand hat.
Methoden
Wie bereits erwähnt bedient sich das sportliche Mentaltraining zahlreichen Praktiken, u. A. Auch aus der Verhaltens-, sowie Psychotherapie, der Hypnotherapie und dem Kreativitätstraining. Dazu gehören u. A.:
- Neuro-linguistic programming (NLP)
- Imagination
- Suggestion
- Tranceübungen
- (Selbst)-Hypnose
- Meditation
- „Traumreisen“
- Mind-Mapping
- Mnemotechnik
- Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR)
- Visualisierungsübungen
- Brainstorming
- Affirmationen
sowie diverse weitere.
Man benötigt übrigens nicht gleich einen Mentalcoach, auch für sich persönlich lässt sich effektiv ein Mentaltraining durchführen. Diverse Anleitungen zu verschiedenen Trainingsmethoden sind im Internet frei zugänglich und von jedem jederzeit umsetzbar.