Mehrkomponentenproteine | Was ist es? Vorteile?
Wenn du bei diesem Artikel landest, sind dir zumindest Whey-, mit großer Wahrscheinlichkeit auch Casein-, sowie weitere Proteinarten ein Begriff. Doch wenn man sich das Spektrum diverser Anbieter durchsieht, kommt einem recht bald auch der Begriff der "Mehrkomponenten-Proteine" unter.
Der Name sagt eigentlich schon, was man darunter versteht. Proteinblends, welche nicht auf einer einzigen, sondern verschiedenen Sorten basieren. Also z. B. Eine Mischung aus Whey, Casein und Eialbumin oder Milchprotein, Whey, Soja oder vegane Blends aus Reis-, Erbsen- und Hanfprotein (weshalb bei veganen Proteinquellen Mehrkomponenten-Mischungen eine ganz besondere Rolle spielen wird im Laufe dieses Artikels ebenfalls erläutert), oder, oder, oder...
Wie Du also siehst, ist Mehrkomponenten-Protein nicht gleich Mehrkomponenten-Protein. Daher gilt hier, ebenso wie bei Einkomponenten sich die genaue Zusammensetzung anzuschauen. Ebenso, wie es ein großer Unterschied von Wheykonzentrat zu einem cross-flow-gefilterten Wheyisolat ist differieren auch bei Proteinblends in Abhängigkeit der Inhaltsstoffe ihre entsprechende Wirkung und Qualität. Manche passen besser auf deine Trainingsziele und bei so manchen gilt es sich die Frage zu stellen, ob hier statt einer Mehrkomponenten-Blend nicht eher z.B. „gestrecktes Billig-Whey“ vorliegt.
Zu all diesen Punkten findest du hier Informationen und Antwort, sodass sich die Frage, welche Proteinblend Du zur Erreichung deiner individuellen Ziele benötigst, leichter beantworten lässt. Oder wer weiß, vielleicht mischst Du dir nach der Lektüre dieses Artikels ja auch gleich deine eigene Blend, „to suit you perfect“.
Der Gedanke hinter Mehrkomponenten-Proteinen
Ziel von Proteinblends ist das Erreichen einer optimalen Synergie, also Ergänzung der spezifischen Vorteile der einzelnen Inhaltsstoffe.
1.Optimales Aminosäureprofil
Zum einen wird versucht ein möglichst umfassendes Aminosäureprofil zu erreichen. Dies ist besonders bei veganen Proteinarten, wie z.B. Reis-, oder Erbsenprotein wichtig. So ist Erbsenprotein z. B. Eine hervorragende Quelle für Arginin und Lysin, welche eine wichtige Rolle hinsichtlich des Muskelaufbaus, Knochenaufbaus und der Fettverbrennung spielen. Allerdings „schwächelt“ es ein wenig bezüglich der EAA (essential amino acid) Methionin. Diese findet sich in großen Mengen in Reisprotein, das für sich allein allerdings wieder Defizite an Lysin aufweist.
Aus einer guten Kombination diverser Proteinarten ergibt sich zudem ein guter „Chemical score“, also wie effizient der Körper aus dem zugeführten Protein eigenes Muskeleiweiß aufbauen kann.
2. Umfassende zeitliche Versorgung der Muskulatur
Des weiteren sollen die Vorteile diverser Arten hinsichtlich der Verdauungs-, bzw. Verstoffwechselungsrate kombiniert werden. So ist Whey aufgrund seiner fast schon blitzartigen Resorptionsrate ideal für die unmittelbare Post-Workout-Versorgung, nach ungefähr einer halben Stunde jedoch so gut wie vollständig umgesetzt, was zu einem Abreißen der Proteinversorgung der Muskulatur und Katabolismus führt. An dieser Stelle werden „langsam verdaute“ Proteine, wie z. B. Casein benötigt, die eine durchschnittliche Resorptionsrate von ca. 7-8 Stunden besitzen und so auch noch eine ausreichende Versorgung garantieren, wenn das Whey längst umgesetzt wurde. Durch die intelligente Kombination von fd (fast digested)- bzw. sd (slow digested)-Proteinen wird eine möglichst durchgängige Proteinversorgung, auch über eine längere Zeitspanne gewährleistet. Dadurch werden sowohl anabole (muskelaufbauende), als auch antikatabole (Muskelabbau verhindernde) Effekte erzielt.
3. Mahlzeitenersatz
Von allen Proteinarten sind Proteinblends am besten geeignet, um von Zeit zu Zeit als Mahlzeitenersatz herzuhalten. Hierbei ist allerdings Vorsicht geboten. Dies sollte unter keinen Umständen als dauerhafte Lösung genutzt werden, da sich ansonsten schnell ein fataler Mangel an den übrigen Makro-, sowie den meisten Mikronährstoffen ergibt. Diese sollten und können nur über eine ausgewogene Ernährung in ausreichender Menge zugeführt werden. Noch eher eignen sie sich als schnelle Zwischenmahlzeit.
Wheyprotein vs. Mehrkomponentenprotein
In einer im `Journal of Nutrition` erschienen Studie wurde die Wirkung von Whey-, bzw. eines Mehrkomponenten-Proteins aus Casein, Whey und Soja hinsichtlich der Wirkung auf den Aminosäure-Spiegel im Blut bzw. der Muskelproteinsynthese. Zwar rief das Whey-Protein kurzfristig einen höheren Aminosäure-Peak im Blut hervor, welcher allerdings rasch wieder abfiel. Deutlich länger blieb dagegen die Hyperaminoazidämie bei dem Mehrkomponentenprotein erhalten, wodurch die Dauer der Muskelproteinbiosynthese während der Regenerationsphase gesteigert wurde.
Vergleich diverser Proteinarten
Mehrkomponenten-Protein>Whey>Casein
Mehrkomponenten-Protein=Whey>Casein
Whey>Mehrkomponenten-Protein>Casein
Casein>Mehrkomponenten-Protein>Whey
Hinweise zum Kauf
Besonders bei Mehrkomponenten-Proteinen ist bei der Wahl auf die einzelnen Inhaltsstoffe zu achten. Viele Hersteller nutzen die Gelegenheit der etwas umfangreicheren, dadurch unübersichtlichen Zutatenliste um die Blend mit minderwertigen, billigen Proteinen zu strecken. Hierbei ist besonders auf Kollagenhydrolysat/ hydrolisiertes Kollagen/Rinderkollagen zu achten. Unter anderem Namen auch als Gelatine bekannt, bietet dieses Protein aufgrund seines Aminosäureprofils keinerlei Vorteile für den Muskelaufbau. Dennoch wird es gerne zu Blends hinzugegeben, um den Gesamtproteingehalt des Endprodukts nach oben zu treiben und gleichzeitig die Herstellungskosten zu senken.
Auch zugesetzte Fette, wie Palmöl u.Ä., haben in einem guten Mehrkomponenten-Protein nichts verloren, ebenso Zucker und Zuckerarten, wie z.B. Maltodextrin, Glukose, Zuckercoleur, Fruktose und weitere. Wer hier definitiv auf Nummer sicher gehen will, dem empfiehlt sich ein nichtaromatisiertes Produkt. Eine optimale Zusammensetzung bietet eine Kombination von ungefähr 50% Casein, 40% Whey, sowie 10% Eiklar-Protein.
Unsere Mehrkomponentenproteine
Wir von Myprotein bieten dir ein Spektrum diverser Mehrkomponentenproteine und Formulas (mit z.B. zusätzlichen Vitaminen, Mineralstoffen etc.) an, um zu gewährleisten, dass Du dein individuelles Trainingsziel auf jeden Fall erreichst. Als All-day-Versorgung eignet sich zum Beispiel das Total Protein, als schneller Frühstücksersatz, wenn morgens die Zeit knapp ist, Total Breakfast, das zugleich mit seinen langsam verdauten Kohlehydraten einen energiegeladenen Start in den Tag ermöglicht, oder zur optimalen Over-night Regeneration Bedtime Extreme.
Für Veganer eignet sich die Vegan Blend optimal, da sie über die intelligente Kombination verschiedener pflanzlicher Proteine ein umfassendes Aminosäureprofil aufweist, welchesbei veganer Ernährungsphilosophie oft nur schwer zu erreichen ist. Über das zugegebene DigeZyme wird sichergestellt, dass die Nährstoffe auch optimal vom Körper genutzt werden können.
Take Home Message
Ich hoffe, Du hast mithilfe dieses Artikels ein besseres Verständnis davon erhalten, was sich hinter einem „Mehrkomponenten-Protein“ alles verbergen kann, worauf bei der Auswahl zu achten ist und welche Vorteile sich aus der Kombination verschiedener Proteinarten ziehen lässt.
„Push forward and fuel your Ambition“