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LIFESTYLE

Weiterkämpfen – Interview mit Michael Smolik, dem amtierendem Kickbox-Weltmeister

Dieser Mann hat es – wortwörtlich – faustdick hinter den Ohren. Der 27-jährige Michael Smolik ist der amtierende Super Heavy Weight World Champion im Kickboxen und Rekordhalter für den schnellsten Knockout - nach nur 3 Sekunden. Welche spannende Geschichte sich hinter unserem neuen Myprotein Ambassador verbirgt, erfahrt ihr hier aus erster Hand! K.O. in 3 Sekunden – Interview mit Michael Smolik, dem amtierendem Profiweltmeister im Kickboxen

“Der Kampfsport hat mich und meine Persönlichkeit geprägt. Ich mache schon mein Leben lang Kampfsport. Bereits als kleines Kind war es mein Traum, der beste Kämpfer der Welt zu werden.

Mein Vater hat mich mit 3 Jahren langsam mit diesem Sport vertraut gemacht und mit 5 war ich das erste Mal im Verein. Mein Vater hat einen extremen Einfluss auf mich gehabt – genau wie mein Bruder. Wir haben viel zusammen trainiert und er war in der Anfangszeit immer der Bessere.

Ich hab dann als Kind heimlich Kampffilme geschaut (weil ich es natürlich nicht durfte), damit ich sehe, wie man richtig trainiert und habe es im Anschluss versucht in meinem Kinderzimmer nachzuahmen. Wenn mein Bruder zum Spielen rausgegangen ist, waren in meinem Kopf immer folgende Gedanken: “Okay, er ist am spielen, d.h. er kann nicht trainieren. Wenn ich jetzt trainiere, werde ich besser als er.” Richtig krass – und dann bin ich auch irgendwann tatsächlich besser geworden – vorallem aber, weil ich diese Ambition in mir hatte:

 

Mein Weg ist der Weg des Kriegers, ich muss und will der beste Kämpfer der Welt werden.

 

Mit 16 Jahren bin ich zur Polizei gegangen, nebenbei habe ich aber mit dem Kampfsport weitergemacht. Ich wollte zur Polizei, weil ich anderen Menschen helfen wollte. Das kam u.a. daher, weil ich in der Schule am Anfang ein “Mobbing-Opfer” war und von Anderen echt fertig gemacht worden bin.

Das habe ich dann durch meine Kraft, meine Fähigkeiten und Gewalt versucht zu kompensieren, um zu sagen: “Hey, guckt mal, ich bin auch Jemand, ich kann auch etwas.”

 

Dadurch bin ich dann allerdings zu einem der “Bad Boys” geworden und habe damals wirklich sehr viel Streit gesucht; war derjenige, der sehr viele Probleme gemacht und teilweise auch Straftaten begangen hat.

 

Ich war noch unter 14 Jahren, d.h. noch nicht strafmündig, aber ich habe vieles gesehen und letztendlich habe ich Andere verletzt - bis ich angefangen habe, darüber nachzudenken und gecheckt habe, dass es stattdessen besser ist, Anderen zu helfen.

Ich glaube, dass deine jetzige Persönlichkeit von deiner Vergangenheit und Kindheit geprägt wird. Ich habe beide Seiten erlebt, aber letztendlich habe ich mich für den guten Weg entschieden.

Wenn man anderen Menschen etwas gibt, bekommt man auch meistens etwas zurück. Ich bin ein Mensch, der glaubt, dass alles im Universum miteinander verbunden ist und ich handle nach dem “Gesetz der Anziehung”. Alles was du gibst, kriegst du wieder zurück. Das heißt allerdings nicht, dass ich Anderen helfe, weil ich etwas zurück haben möchte – das wäre der falsche Ansatz.

 

Wenn man vom Herzen etwas gerne macht, dann bekommt man automatisch etwas zurück. Manche sagen Karma dazu, ich nenne es Gesetz der Anziehung.

 

K.O. in 3 Sekunden – Interview mit Michael Smolik, dem amtierendem Profiweltmeister im Kickboxen

Nachdem ich 15 Jahre lang Taekwondo gemacht habe, bin ich zu Kickboxen gewechselt. Zu dieser Zeit habe ich so gut wie jeden Kampf im Amateurbereich gewonnen und anschliessend Weltmeisterschaften mitgenommen: In Amerika, in London, in Spanien. Ich habe so ziemlich überall auf der Welt gekämpft – bis ich Profi geworden bin.

Als ich Profi geworden bin, musste ich dann eine wichtige Entscheidung treffen: Die (von der Polizei) haben mich vor die Wahl gestellt:

 

“Möchtest du entweder Profi-Kampfsportler oder Polizist sein? Beides zusammen geht nicht.” Daraufhin bin ich halt gegangen und habe gekündigt – für meinen Traum, Profisportler zu werden.

 

Als ich 25 Jahre alt war, habe ich meinen Traum verwirklicht und bin Profi-Weltmeister geworden. Seit 2016 bin ich jetzt Vollzeitprofi, mach’ nur noch das - das ist mein Leben, das gehört einfach dazu. Aber ich habe auch seit ein paar Jahren zusätzlich angefangen, Schauspielunterricht zu nehmen und in Serien mitzuspielen.

Heute treibt mich der Wille an, dass ich international groß werden will. Ich will in die Filmbranche rein, ich will – und das klingt jetzt riesengroß – eine Legende sein.

Dabei sorgt der Kampfsport aber immer dafür, dass ich trotzdem auf dem Boden bleibe. Wenn ich z.B extrem wütend bin oder irgend etwas nicht gut gelaufen ist, oder ich traurig bin, gehe ich immer ins Gym und trainiere – und dabei kann ich wirklich alle Emotionen rauslassen.

 

Das ist das Schöne am Sport – nicht nur am Kampfsport, sondern allgemein am Sport. Man kann die Emotionen beim Training rauslassen und diese Wut oder die Trauer – oder was auch immer man gerade in sich verspürt – in Kraft und Motivation umwandeln.

 

Zudem habe ich angefangen, zu meditieren und Mentaltraining zu machen. Meine persönliche Meinung ist, dass den Geist und Verstand zu trainieren mit eines der wichtigsten Punkte überhaupt ist. Ich finde das fast noch wichtiger, als den Körper zu trainieren. Natürlich gehört beides dazu, aber wenn der Kopf nicht stimmt, kann dein Körper noch so gut trainiert sein, du kannst eine Maschine sein – aber es wird dir nichts bringen. Wenn du beides miteinander verbindest – Mind und Body – dann bist du wirklich ein Super Hero. Denn es gibt schwere Zeiten und ich weiß, dass man oft denkt: “Alter, ich versuche so viel und es funktioniert einfach nicht, es wird nicht klappen.” - aber letztendlich muss man sich einfach immer wieder sagen:

 

 Egal was passiert, egal wer was zu dir sagt, wie scheiße du bist, wie schlecht du bist, dass du etwas nicht kannst, mache einfach weiter! Egal was passiert, halte an deinem Traum fest. Das ist das aller, aller, Allerwichtigste. 

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Rachel Fuchs
Rachel Fuchs Autor und Experte

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