Sport nach Brustvergrößerung | Darauf musst du achten
Noch vor einigen Jahren waren Brustvergrößerungen eine Art Tabuthema. Oft wurden gemachte Brüste als sehr unnatürlich und zu groß beschrieben, doch diese Ansicht ist nicht mehr zeitgemäß. Heutzutage kann man sehr individuell seine eigenen Wünsche in Bezug auf Form und Größe des Traumbusens äußern, was solch einen Eingriff immer alltäglicher macht. Dennoch bleiben Bedenken, eine Sorge die viele Frauen teilen, ist die Sportroutine. Wie gehe ich vor? Was muss ich beachten? Wann kann ich am besten wieder einsteigen etc.?
Um all dies herauszufinden haben wir eine junge Frau befragt, die die OP schon hinter sich hat, es keinen Tag bereut hat und im Mai sogar Bild Girl des Monats wurde.
Über Nadine
Nadine hat schon immer gerne getanzt und beschreibt sich selber sogar als „Tanzmaus“, doch für klassische Tanzarten wie Ballett konnte sie sich niemals begeistern. Nachdem sie 2011 einen Bericht über das Pole Dancing gesehen hat, war sie sofort Feuer und Flamme und wollte den neuartigen Sport ausprobieren, doch fand vorerst kein Studio. Nach einigen Wochen wurde sie dann aber doch fündig. Sie entwickelte schnell eine große Leidenschaft für den Sport und machte sogar einen Trainerschein. Durch das Training kam es zum Gewichtsverlust und der Oberkörper wurde muskulöser, auch ihre Brüste, nach einiger Zeit fühlte sie sich nicht mehr weiblich.
Nachdem sie drei Chirurgen aufgesucht hat war sie überzeugt und dann ging alles ganz schnell. Ihre einzige Sorge: die Zwangspause vom Sport. Der Arzt riet ihr ganze drei Monate mit dem Pole Dance und Krafttraining mit Schwerpunkt Oberkörper wie Butterfly etc., auszusetzen. Letztendlich war es dann doch gar nicht schlimm und Nadine hat die Überbrückungszeit dafür genutzt, sich auf anderem Weg fit zu halten und die Muskulatur zu erhalten, hier ihre Tipps.
Nadine's Trainingsplan
Bitte beachten: Dieser Trainingsplan ist natürlich nur eine Empfehlung jeder wird die OP anders erleben und sich in den Wochen danach dementsprechend bereit für mehr oder weniger Bewegung fühlen. In Nadine´s Fall waren die Beschwerden so gering, dass sie sich sogar teils bremsen musste um ihren Körper nicht zu sehr zu beanspruchen.
Phase 1:Fokus auf Core und Beine legen, weiterhin Ausdauertraining um Konditionsverlust zu
verhindern
In den ersten zwei Wochen wird von intensivem Cardio-Training und Training der Oberarme abgeraten, da es eine optimale Heilung der Narben verhindern könnte. Um dennoch in Bewegung zu bleiben in diesem Zeitraum empfiehlt Nadine folgendes:
Fokus: Training von Core und Unterkörper sowie Dehnen. Die meisten Pilatesübungen trainieren deine Coremuskeln und sind daher ideal für das Training deines Unterkörpers und des Bauchs nach der OP. Und die Bauchmuskelatur benötigt man besonders, da man sich die ersten Tage nach der OP aufgrund von Schmerzen / Gefühl von Muskelkater nicht auf Oberarme abstützen kann. Zudem habe ich die Zeit genutzt mich wieder intensiv mit Stretching zu beschäftigen und Yoga Elemente eingebaut im Trainingsalltag.
Probier:
Double-Leg-Stretch
Corkscrew
Leg Lift
Beine: Ganz bequem ohne Gerät, auch zu Hause, kannst du dieses Beintraining probieren:
Lunges
Seitliches Beinheben
Diese Unterkörper- und Beinübungen sollten ca. 3 mal pro Woche durchgeführt werden. Ich habe jeweils 3 Sätze gemacht bis nichts mehr ging.
Ausdauer: Ich durfte nach zwei Wochen bereits Fahrrad fahren und konnte dadurch meine Ausdauer weiter trainieren. Dabei immer auf den Körper hören!!! Kurze Einheiten und langsam steigern. Alles ist erlaubt, was keine Stossbewegungen, Hüpfen oder Oberkörper involviert.
Radfahren: Schon während der ersten Wochen können kürzere Strecken von ca. 5km, bei langsamen Tempo, mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.
Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung ist essenziell in dieser Phase auch wenn du dich kurz nach der OP schon wieder richtig fit fühlst, ist ein Eingriff doch immer eine große Belastung daher ist es wichtig deinen Vitamienhaushalt aufzufüllen. Achte speziell auf Vitamin C und E, denn Studien haben gezeigt, dass sie den Heilungsprozess beschleunigen. Außerdem solltest du versuchen wenig kohlenhydrathaltige Lebensmittel zu essen, da du weniger aktiv bist und so Gewichtszunahme vorbeugen kannst.
Phase 2: Langsam den Oberkörper belasten
Schwimmen: Nach ca. 6 Wochen sind die Schnitte normalerweise so weit verheilt, dass man schon wieder schwimmen darf, das ist ideal um die Muskulatur deines ganzen Körpers zu trainieren, speziell deine Arme. Zudem ist es noch mal eine ideale Cardio-Übung.
Außerdem kannst du zu deinem in Phase 1 beschriebenen Training diese zwei Übungen hinzufügen.
Seitstütz: Beim Seitstütz wird der ganze Körper angespannt, daher super geeignet zur Straffung deines Körpers.
Handstand: der Handstand ist eine essenzielle Übung beim Poledance aber auch jedem anderen Sportler ist er zu empfehlen, denn es stärkt den Oberkörper und verbessert das Gleichgewicht. Da in den ersten 6 Woche die Arme so gut wie gar nicht trainiert werden dürfen, wird unweigerlich Muskelmasse in dieser Region verloren, der Handstand ideal um gezielt diesen Bereich zu trainieren und wieder Kraft aufzubauen.
Ernährung: In dieser Phase sollte dein Ziel sein deine zuvor verlorene Muskelmasse wieder aufzubauen. Das geht bekanntlich gut durch Proteinpulver. Ein Proteinisolat ist zu diesem Zeitpunkt am besten geeignet, da es bis zu 90g Protein enthält aber sehr wenig Fett und Kohlenhydrate.
Phase 3:
Der Endspurt der Heilung. Nach ca. 12 Wochen solltest du ganz ohne Einschränkungen wieder deine Sportroutine bewältigen können.
Laufen: Während du in Phase 1 und 2 auf das Laufen ganz verzichten solltest, kannst du nach 12 Wochen wieder langsam einsteigen Auch, wenn dies zu nächst nach einer langen Zeit klingt solltest du durch das Schwimmen und Radfahren, in den vorherigen Wochen schon wieder eine gute Grundkondition haben und somit schon nach ca. 3-4 Wochen wieder so fit wie vorher sein.
Am Besten versuchst du 3 mal die Woche ca. 30 Minuten zu laufen.
Was mir geholfen hat um schnell wieder fit zu werden: Langhanteltraining und Crosstraining sowie Klettern gehen. Schwerpunkt einfach etwas mehr auf den Oberkörper legen, um das Ungleichgewicht entgegenzuwirken.
Ernährung: In dieser dritten und letzten Phase deiner Genesung kannst du schon wieder fast so aktiv sein wie vorher dennoch solltest du versuchen deine Kohlenhydrat zufuhr noch gering zu halten und durch Proteinhaltige Lebensmittel ersetzen bist du wieder so fit wie vorher bist.
Fazit
Auch, wenn eine Sportpause von ca. 3 Monate erst mal hart klinkt kann die Zeit doch super genutzt werden und mit den richtigen Übungen und einer ausgewogenen Ernährung ganz schnell überbrückt werden.