Trainingstief im Leben eines Sportlers – Wieso normal?!
Von Anna Kley
Wer kennt das nicht: Es gibt Zeiten da sind wir on Point, gut gelaunt, motiviert und ganz heiß aufs Training. In diesen Phasen rufen wir Höchstleistungen ab, haben die Form unseres Lebens und alles läuft einfach. Aber dann gibt es Zeiten in denen läuft’s einfach nicht. Man hat auf gar nichts Lust. Am liebsten würde man nur eingekuschelt im Bett liegen und Filme schauen. Sich jetzt anzuziehen und ins harte Training zu gehen, kostet einen viel Motivation, die man vielleicht nicht aufbringen kann.
Vorab ist zu sagen: das ist normal! Genauso wie im normalen Leben, kann es auch im Training nicht immer nur bergauf gehen. Im Großen und Ganzen verzeichnet man vielleicht immer größere und kleinere Erfolge, aber es gibt auch Rückschritte. Diese Rückschritte sind ganz normal, denn der Mensch ist nicht dazu ausgelegt immer auf 100 % zu sein. Selbst Profisportler haben Tiefphasen. Das ist ganz normal und kein Grund zur Besorgnis. Ein solches Tief muss man überstehen, danach wieder aufstehen und weiter Gas geben.
Wie kann man ein solches Trainingstief unbeschadet durchstehen und überwinden? Es gibt ein paar kleine Tipps, die einem helfen das Training wieder lieben zu lernen und weiterzumachen.
1. Gib nicht auf!
Auch wenn es hart ist während eines Tiefs zu trainieren, hör nicht auf mit dem Training! Man trainiert vielleicht nicht mit gleicher Motivation und Intensität wie in Hochphasen, aber man trainiert. So wird man auch keinen Gesamtrückschritt verzeichnen können.
Denn man hat ja trainiert. Wer sich dem Tief wochenlang hingibt und nicht ins Training geht, der wird schnell feststellen, wie die Kräfte und die Ausdauer weichen. Man schafft nicht mehr das persönliche Höchstgewicht und im schlimmsten Fall baut man auch wieder Muskeln ab, die man sich schwer erarbeitet hat. Deshalb lohnt es sich in keinem Fall aufzugeben. Ganz im Gegenteil ist hier durchbeißen gefragt.
2. Motivation
Das Wissen, dass ein Tief normal ist, hilft einem sehr. Man braucht nicht demotiviert zu sein, denn jeder hat das mal. Das ist normal und bedeutet nicht, dass man kein guter Sportler ist. Ein Tief muss man ohne jegliche Wertung nehmen und überstehen.
Aber was hilft jetzt mich wieder zu motivieren? Sie dir deine Erfolge an.
- Hast du vielleicht ein persönliches Höchstgewicht erreicht?
- Oder ist deine Haut etwas straffer geworden?
- Formt sich schon ein kleines Sixpack?
- Oder hast du vielleicht abgenommen?
- Ist der Bizeps gewachsen?
- Fällt deine Transformation vielleicht sogar anderen auf?
Das sind alles Motivationspunkte, die man sich von Zeit zu Zeit vor Augen halten sollte. Ihr werdet sehen, das wird Euch helfen nicht aufzugeben. Denn Ihr habt schon etwas erreicht und der Weg war vielleicht nicht einfach, aber Ihr habt Ihn gemeistert!
Einen weiteren Motivationsschub kann man durch Instagram oder Youtube erhalten. Seht Euch Eure Vorbilder an. Auch sie erzählen von Tiefphasen, besonders in Diätphasen erreicht man leicht ein Tief. Hört Euch an, was sie zu sagen haben. Was hilft ihnen weiterzumachen?
Dabei ist es aber wichtig nicht zu vergleichen!! Klar kann es sein, dass jemand mit dem gleichen Gewicht und Körperbau wie ich, beim Bankdrücken 110 kg schafft und ich aber nur 80 kg. Ist das schlimm? Nur wenn man anfängt sich zu vergleichen! Solche Vergleiche demotivieren nur. Seht Euch solche Motivationsvideos und Bilder nur an, um zu lernen.
Wie führe ich Übungen richtig aus? Wie ernähre ich mich richtig? Etc. Vergleiche wer wie aussieht und wie viel stemmt werden Euch nur zurückwerfen. Setzt Euch lieber Ziele. Willst du 110 oder 150 kg Benchpress schaffen? Oder willst du vielleicht einen dicken Bizeps? Oder vielleicht einen straffen Po? Dann ist DAS dein neues Ziel. Auch beim Training ist nun mal der Weg das Ziel! Also pack das Ziel an und Go for it!
3. Müdigkeit und Erschöpfung
Die Regel ist: Gehe ins Training, auch wenn es extrem hart ist!
ABER wenn du einen Tag durchlebst, der extrem hart war. Wenn du abends das Gefühl hat, dass du gleich zusammenklappst, dann ist es auch mal gut zu Hause zu bleiben und zu regenerieren. Das kann mal passieren und an diesen wenigen Tagen ist es nicht schlimm zu Hause zu bleiben und einen Fernsehabend zu machen.
Lieber du bleibst an einem dieser extrem harten Tage zu Hause und gibst beim nächsten Mal im Gym wieder Vollgas! Wenn diese Ausfalltage eine Seltenheit bleiben dann wird sich an deinem Trainingserfolg auch nichts ändern. Du fällst nicht gleich um Monate zurück wenn du an diesem extrem harten Tag zu Hause bleibst und Kraft tankst.
ABER wie gesagt: Das sollte selten vorkommen!
Fazit
Sei vorbereitet, ein Trainingstief kann kommen und wird auch kommen. Mit der richtigen Einstellung und der richtigen Power, wirst du aber dieses Tief meistern und stärker daraus hervorgehen. Wer es lernt sich im Sport durchzubeißen, dem kommt das auch in anderen Lebensbereichen zu Gute. Man wird durch Sport halt eben stärker.