Interview mit Jenny und Jahn von Fitvolution
Als junger Erwachsener, wenn man kurz davor steht die Schule zu beenden, mitten im Studium steckt oder gerade eine Ausbildung beginnt, fühlt man sich häufig gestresst und weiß gar nicht wie man das alles bewältigen soll. Doch wenn man sich dann einige Jahre später im Berufsleben wieder findet, wünscht man sich häufig genau diese Zeit zurück, denn man beginnt zu realisieren, dass arbeiten noch viel stressiger und zeitraubender ist.
So ging es auch Jahn. Nachdem er sein Studium beendete und anfing als Unternehmensberater zu arbeiten hatte er oft keine Zeit für ein umfangreiches Training, das machte sich an seiner Figur bemerkbar, doch nach einiger Zeit krempelte er sein Leben um und zwar so erfolgreich, dass ihn bald auch Kollegen nach Rat fragten. Daraus entstand die Idee für den Fitnessblog Fitvolution.
Mittlerweile arbeitet er nicht mehr alleine am Blog, sondern hat Unterstützung von zwei weiteren Experten. Wir haben Jenny und Jahn vom Fitvolution Team interviewt und sie nach ihren Tipps rund ums Thema „Gesunder Lebensstil, trotz Arbeit“ befragt.
Training:
Wie schafft ihr es eure Sportroutine im stressigen Berufsalltag unterzubringen?
Wir sind beide als Projektleiter beruflich stark ausgelastet, da bleibt manchmal nicht viel Zeit für das Training. Dennoch versuchen wir jede Woche mindestens vier Kraft-Trainingseinheiten zu absolvieren. Durch die richtige Planung und Priorisierung bekommt man das schon im Alltag unter. Durch gute Gewohnheiten und stabile Routinen stellen wir uns die Frage, ob wir trainieren gehen sollen nur noch extrem selten. Die Frage ist dann eher, wie und wann man das Training noch im Tag unterbekommt. Meist fahren wir konsequent nach Feierabend direkt ohne Umwege zum Sport. Zum Glück hat unser Fitnessstudio lange geöffnet.
Außerdem haben wir auch noch unsere Jack-Russel Hündin Luca, die viel Bewegung braucht. Statt „nur“ spazieren zu gehen, gehen wir dann oft einfach direkt eine kleine Runde joggen.
Gibt es Übungen, die man in den Berufsalltag mit einbinden kann?
Wir verbringen einen Großteil unserer Arbeitszeit im Sitzen. Da ist es natürlich besonders wichtig, ganz bewusst für mehr Bewegung im beruflichen Alltag zu sorgen. Hier sind es unserer Meinung nach die Kleinigkeiten, die einen großen Unterschied machen können. Ob man die Treppe statt des Fahrstuhls nimmt oder öfter bei den Kollegen vorbei geht, statt sie anzurufen oder eine Mail zu schreiben.
Unser Körper ist für mehr Bewegung gemacht, als er sie im Büroalltag in der Regel bekommt. Wer die Möglichkeit hat, zwischendurch auch im Stehen zu arbeiten, der sollte das unbedingt tun. Ansonsten gibt es natürlich auch ein paar gute Mobilisationsübungen, die man zwischendurch im Büro immer wieder einmal machen kann. Erfahrungsgemäß machen die meisten solche Übungen jedoch erst, wenn die Bescherden beginnen.
Was empfehlt ihr Menschen, die beruflich viel unterwegs sind?
Wer beruflich viel unterwegs ist sollte nach Möglichkeiten suchen, wie er auch unterwegs sein Trainingspensum absolvieren kann. Es gibt da durchaus einige verschiedene Möglichkeiten. Laufen geht zum Beispiel überall und Laufequipment braucht nicht viel Platz im Koffer. Für das Krafttraining kann man sich entweder vor Ort ein Fitnessstudio suchen oder man trainiert mit dem eigenen Körpergewicht. Wir haben auf Reisen immer einen Slingtrainer und ein paar Therabänder dabei. Damit lässt sich schon einiges anfangen.
Speziell über das Training unterwegs haben wir auch einige Artikel auf unserem Blog geschrieben.
Ernährung:
Der erste Schritt ist geschafft und man hat gerade angefangen,
seine Ernährung umzustellen, wie schafft man es am Ball zu bleiben?
Die meisten Leute machen den Fehler bei der Ernährungsumstellung keinen nachhaltigen Ansatz zu wählen. Sie stellen ihre Ernährung nur temporär um. Das am Ball bleiben ist hier also gar nicht vorgesehen.
Wer seine Ernährung wirklich langfristig umstellen möchte, der sollte die Umstellung schrittweise gestalten und einen Ansatz wählen, den er auch langfristig in seinem Alltag unter bekommt. Wenn die Veränderungen klein sind und konsequent für eine bestimmte Zeit durchgehalten werden, dann entwickeln sie sich zu Automatismen. Nur 30 wirklich konsequente Tage braucht es erfahrungsgemäß etwa, bis eine Veränderung zu einer Gewohnheit werden kann.
Was macht ihr gegen das Tief am Nachmittag?
Das Mittagstief kommt ja eigentlich nur dann so richtig heftig, wenn man zu viel zu Mittag gegessen hat. Der erste Tipp wäre also, weniger bzw. leichtere Kost zu sich zu nehmen.Wir haben außerdem manchmal einen Durchhänger am frühen Nachmittag, wenn wir bis dann zu wenig getrunken haben. Darauf zu achten, genug Wasser zu trinken könnte also auch hilfreich sein. Ansonsten hilft natürlich etwas Bewegung, die Verdauung und den Kreislauf anzukurbeln. Wer nach dem Essen mit einem Mittagsloch zu kämpfen hat, könnte z.B. einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen.
Seid ihr Anhänger der klassischen Essenspyramide oder probiert auch gerne Food Trends aus?
Dass die alte DGE Ernährungspyramide Bullshit ist, sollte inzwischen wirklich jeder gelernt haben. Leider kennen wir noch keine wirklich gute Darstellung, die ähnlich einfach in der Lage wäre, eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu erklären.
Im Prinzip ernähren wir uns nach dem 80/20 Prinzip und achten vor allem darauf, ausreichend Eiweiß, essentielle Fettsäuren und möglichst viel Gemüse zu uns zu nehmen. Ansonsten versuchen wir ein wenig auf die Kalorien zu achten damit, je nach aktueller Phase, die Bilanz einigermaßen stimmt.
Auch wenn wir Süßigkeiten zu 99% aus unserem Ernährungsprogramm verbannt haben, sind wir definitiv bei Proteinriegeln ganz vorne mit dabei. Zu zweit futtern wir im Monat bestimmt an die 100 Proteinriegel weg.
Bei sonstigen Ernährungstrends und neuen Supplementen sind wir erst einmal immer etwas skeptisch und schauen uns Berichte, Studien und Analyse an, bevor wir uns entscheiden, es selbst zu versuchen. Gerade bei Superfoods ist es außerdem so, dass es zu jedem exotischen eigentlich auch immer ein regionales Pendant gibt.
Pläne für die Zukunft:
Was sind eure Ziele für den Rest von 2017?
Jahn: Bei mir steht im Oktober noch einmal eine OP wegen einer hartnäckigen Sportverletzung an. Sobald ich dann wieder darf, werde ich in meine nächste Massephase starten. Je nachdem, wann ich wieder kann, werde ich dann hoffentlich auch bald wieder langsam ins Lauftraining einsteigen. Jenny: Ich habe für 2017 auf jeden Fall noch zwei Läufe auf dem Plan. Zum einen bin ich für den B2run in Hannover angemeldet, zum anderen möchte ich den Steelman dieses Jahr noch mitmachen. Außerdem will ich gerne wieder etwas mehr Crosstraining machen.
Habt ihr Pläne für den Blog?
Für den Blog stehen in den nächsten Monaten ein paar kleinere Umbauarbeiten an. Es wird Zeit die Seitenstruktur an die inzwischen deutlich gewachsene Anzahl an Artikeln anzupassen, die das Besuchererlebnis weiter verbessern. Außerdem soll bald auch unser erstes Info-Produkt erscheinen. Bei der Anpassung der Seitenstruktur muss das natürlich direkt berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden wir demnächst auch etwas Merchandising anbieten. Vielen Dank für eure Zeit! Du möchtest noch mehr Tipps von erfahrenen Bloggern erhalten, dann lies auch unser Interview mit Aesthetics.