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ERNAHRUNG

Ein Guide zur Ernährung vor und nach einem Lauf

Ganz egal, ob du eine neue persönliche Bestleistung aufstellen möchtest, dich auf deinen ersten Halb-Marathon vorbereitest oder dich einfach nur mehr bewegen willst, um ein wenig abzunehmen oder dein allgemeines Wohlbefinden zu steigern. Ein gesunder Ernährungsplan wird dir dabei helfen, deine Ziele zu erreichen und vom Laufen zu profitieren.

In diesem Artikel gehen wir auf die Grundlagen ein, die du kennen solltest und verraten dir alles, was es zu einer optimalen Pre- und Post-Ernährung beim Laufen zu wissen gibt:Ein Guide zur Ernährung vor und nach einem Lauf

 

Warum ist die Ernährung für Läufer wichtig?

Das, was wir essen, gibt uns Energie fürs Training und hilft unserem Körper beim Regenerieren. Wenn es um den Ernährungsplan für Läufer geht, sind insbesondere der Bedarf an Kalorien und Makronährstoffen wichtig (1). Durch das Laufen wird sich dein täglicher Energieverbrauch deutlich erhöhen, sodass du deine Energiezufuhr entsprechend deiner Ziele anpassen musst (1).

Außerdem muss man darauf achten, aus welchen Lebensmitteln man Kalorien bezieht. Bei den meisten Läufern sollte der Großteil der Energie in Form von Kohlenhydraten aufgenommen werden.

Die Empfehlungen, wie viel Kohlenhydrate gegessen werden sollten, variieren von 4 – 10g pro Kilogramm Körpergewicht am Tag (1). Die Menge, die für dich optimal ist, hängt von deinem Ziel und deinem Trainingsplan ab. Grundsätzlich gilt aber, dass diejenigen, die ihre Leistung maximieren möchten, sich am oberen Rand dieser Skala orientieren sollten. Falls der Fettabbau das primäre Ziel ist, wäre eine kleinere Menge an Kohlenhydraten angebracht.

Damit du dich optimal von deinem Lauf erholen kannst, ist es wichtig, dass du das beim Training verbrauchte Glykogen kompensierst und zudem Protein isst, das die Regeneration fördert. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an verschiedenen Mikronährstoffen ist, unterstützt zusätzlich (1).

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Das solltest du vor dem Laufen essen

Neben einer ausgewogenen Ernährung, die deinen Kalorien- und Makronährstoffbedarf abdeckt, spielt auch das Timing deiner Mahlzeiten eine Rolle, wenn du deine Laufleistung optimieren möchtest. So holst du das meiste aus jedem Lauf heraus (2).

Es gibt ein paar Faktoren, die darüber entscheiden, was du vor deinem Lauf am besten zu dir nehmen solltest. Dazu zählen die Dauer des geplanten Laufs, die Intensität und das allgemeine Ziel der Einheit (z.B. verbesserte Leistungsfähigkeit oder Fettabbau).

Wann du läufst, spielt ebenfalls eine Rolle und beeinflusst die Strategie. Wenn du zum Beispiel früh morgens laufen gehst, solltest du dies womöglich auf leeren Magen oder nach einem leichten Snack tun. Findet dein Lauf am späten Nachmittag statt, solltest du 2-3 Stunden vorher eine Mahlzeit zu dir genommen haben (2).

Für diejenigen, die leistungsorientiert trainieren, ist ein kohlenhydratreicher Snack, der kaum Fett und Ballaststoffe enthält, die beste Wahl.

Hier findest du eine großartige Auswahl an geeigneten Snacks:

Die 10 besten Snacks für einen Energie-Boost

...und deswegen sind Snacks so wichtig.

Beispiele dafür:

  • Banane und Snack-Riegel
  • Cornflakes mit Milch
  • Porridge mit Obst
  • Hähnchen-Sandwich
  • Thunfisch mit Ofenkartoffel
  • Toast mit Marmelade

Möchtest du stattdessen abnehmen, wäre es sinnvoll mit einer niedrigen Glykogen-Verfügbarkeit den Lauf zu starten. So wird während des Laufens mehr Fett abgebaut (3).

Das heißt, in diesem Fall sind Läufe auf leerem Magen oder nach einer kohlenhydratarmen Mahlzeit die beste Wahl.

Empfehlenswert sind u.a. die folgenden Mahlzeiten:

  • Omelette
  • Hähnchensalat
  • Gegrillter Lachs mit Gemüse
  • Whey Protein Shake
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Was ist Cardio im Fastenzustand?

Die Idee besteht darin ein Cardiotraining in gefastetem Zustand (also ohne vorher eine Mahlzeit oder einen Snack gegessen zu haben) durchzuführen. In den meisten Fällen bedeutet dies, dass das Cardio in den Morgenstunden stattfindet, also nachdem man über Nacht für 6-10 Stunden „gefastet“ hat.

Während einige Sportler auf diese Strategie schwören, um Fett abzubauen, kommen andere damit nur sehr schwer zurecht.

 

Vorteile von gefastetem Cardio

1. Gespeicherte Fettenergie verbrennen

Normalerweise möchten die meisten Menschen ein gefastetes Cardiotraining ausprobieren, weil sie der Ansicht sind, dass dies dazu führt, dass sich der Stoffwechsel anpassen muss. Die Art und Intensität des Trainings hat jedoch ebenfalls eine signifikante Auswirkung auf das bevorzugte Energiesubstrat, welches beim Training verbrannt wird.

Ideale Bedingungen zur Fettverbrennung liegen vor, wenn man zuvor keine Glukose aufgenommen hat (d.h. keine Nahrung in den letzten 4-8 Stunden gegessen hat) und mit einer Intensität trainiert, die nicht zu hoch ist, um Muskelgewebe zu beschädigen.

Ein Guide zur Ernährung vor und nach einem Lauf

 

2. Funktioniert mit dem Intermittent Fasting

Beim Intermittent Fasting (Kurzzeitfasten) beschränkt man die Nahrungsaufnahme auf wenige Stunden pro Tag, was beeuten kann, dass das Training am Morgen im gefasteten Zustand durchgeführt werden muss.

Zwar gibt es viele verschiedene Formen des Intermittent Fastings und die Wissenschaft betont die zahlreichen Vorteile und Nebenwirkungen, aber eines haben sie in der Regel gemein: Gefastetes Cardio passt einfach in den Plan.

 

3. Kann sofort nach dem Aufstehen durchgeführt werden

Der vermutlich größte Vorteil des gefasteten Cardios ist die Tatsache, dass du nicht darüber nachdenken musst, was du vorher essen solltest (und damit fällt entsprechend auch die Vorlaufzeit für die Zubereitung und den Verzehr weg).

Normalerweise wartet man einen gewissen Zeitraum – z.B. 30 Minuten – nach dem Essen, ehe man sportlich aktiv wird. Wenn du dein Workout also für 6 Uhr morgen ansetzt, müsstest du bereits um 5:30 Uhr mit dem Frühstück fertig sein.

Trainierst du dagegen im gefasteten Zustand, musst du weder extra früh aufstehen, noch eine Pre-Workout Mahlzeit oder Snack zubereiten. Du musst nicht einmal deinen Protein Shake runterstürzen – sondern beginnst einfach mit deinem Training und isst danach.

Ein Guide zur Ernährung vor und nach einem Lauf

 

Ist Cardio im Fastenzustand sicher?

Sofern du keine Probleme mit der Blutzuckerkontrolle hast, was potenziell dazu beitragen könnte, dass ein Training ohne vorherige Mahlzeiteneinnahme problematisch machen würde, ist ein Training im gefasteten Zustand bei niedriger bis moderater Intensität für den Großteil der Menschen unproblematisch (1).

Die meisten Trainingspläne sehen eine „aktive Erholung“ oder moderat leichte Cardiotage vor, insofern ist dies eine gute Gelegenheit, um gefastetes Training auszuprobieren.

Wenn du jedoch mehr mit hoch-intensivem Intervalltraining liebäugelst oder Läufe mit größerer Distanz absolvieren möchtest (bzw. Schwimm-Einheiten oder Rad-Touren), dann solltest du diese Einheiten so legen, dass du gut genährt an den Start gehst.

 

Das solltest du nach dem Laufen essen

Nachdem dein Lauf beendet ist, musst du deine Muskeln mit Energie versorgen, damit sich diese erholen und bis zur nächsten Einheit regenerieren können. Am besten dafür geeignet sind Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index, da diese die Glykogenspeicher am schnellsten auffüllen (2). Beispiele dafür wären u.a. Nudeln, Reis, weiße Kartoffeln und Cornflakes.

Abgesehen von Kohlenhydraten ist auch Protein sehr wichtig.

Protein unterstützt die Muskeln bei der Regeneration. Zudem gibt es Belege dafür, dass Protein in Kombination mit einer sub-optimalen Kohlenhydratversorgung, das Wiederauffüllen der Glykogenspeicher beschleunigen kann (2).

Um die Ausdauer zu verbessern, werden täglich 1,2 – 2,0 g/kg empfohlen (4). Idealerweise sollte diese Menge in Form von mageren, fettarmen Quellen wie Hähnchen oder weißem Fisch aufgenommen werden.

Finde mehr darüber heraus:

Proteinzufuhr bei Muskelaufbau? | Dein ultimativer Guide

Hier werden all deine Fragen zu Protein beantwortet!

 

Nach deinem Lauf solltest du außerdem ausreichend trinken, um den Flüssigkeitsverlust durchs Schwitzen wieder aufzuholen.

Dazu geeignet sind Wasser, ein Recovery Shake (enthält Protein und Kohlenhydrate) oder Energy Drinks. Auch Milch kann nachweislich dazu beitragen, nach dem Training effektiv zu rehydrieren (5).

So viel Flüssigkeit solltest du am Tag aufnehmen:

 

Lebensmittel, die es zu meiden gilt

Vor einem Lauf solltest du auf Lebensmittel verzichten, die auf den Magen schlagen könnten oder „schwer“ im Magen liegen. Dazu zählen…

Fettreiche Lebensmittel

Sie sind nicht nur sehr kalorienreich, sondern werden auch nur sehr langsam verdaut. Isst du gesund, solltest du generell auf allzu fettige und frittierte Lebensmittel verzichten. Dies ist aber umso wichtiger, wenn du Läufer bist (1).

 

Ballaststoffreiche Lebensmittel

Ballaststoffe sind ein essenzieller Bestandteil einer gesunden Ernährung. Die DGE empfiehlt 23 g für Frauen und 25 g für Männer pro Tag. Nimmst du aber vor einem Lauf ballaststoffreiche Nahrung zu dir, kann dies zu Verdauungsbeschwerden führen (1).

Was sind Ballaststoffe? | 23 ballaststoffreiche Lebensmittel

Gute Nachrichten: Popcorn hat es auf die Liste geschafft.

 

Scharfes Essen

Scharfes Essen kann Symptome eines Reizdarms verstärken. Deswegen ist es sinnvoll, vor dem Laufen auf scharfe Lebensmittel zu verzichten und so Probleme vorzubeugen (6).

 

Zu viel Koffein

Obwohl Koffein die Ausdauerleistung verbessern kann, solltest du nicht allzu viel davon zu dir nehmen. Eine übermäßige Menge kann zu Magen-Darm-Beschwerden führen (7).

Ein Guide zur Ernährung vor und nach einem Lauf

 

Was es zur Ernährung beim Laufen zu beachten gibt

Bei jeder Einheit solltest du ein bestimmtes Ziel vor Augen haben. So weißt du auch, was du vor deinem Lauf am besten essen solltest.

Wenn Läufe anstehen, bei denen es auf Tempo oder High-Intensity-Intervalle ankommt, müssen deine Glykogenspeicher optimal gefüllt sein, da bei diesen Trainingsarten primär Glykogen als Energiequelle verwendet wird (3).

Bei weniger intensiven Läufen, die in erster Linie auf den Fettabbau abzielen, sind die Glykogenspeicher weniger wichtig. Letztendlich ist es effektiver, mit einer niedrigeren Glykogenverfügbarkeit zu trainieren (3).

Nach dem Essen solltest du dir außerdem genug Zeit lassen, damit dein Körper die Kohlenhydrate verwerten kann. Am besten wartest du noch 2-3 Stunden, bevor du den Lauf beginnst (2).

Außerdem tust du gut daran, Lebensmittel zu vermeiden, die deinen Darm belasten. Dazu zählen fettreiche, ballaststoffhaltige und scharfe Lebensmittel sowie zu viel Koffein.

Ein Guide zur Ernährung vor und nach einem Lauf

 

Take Home Message

Ein guter Ernährungsplan hilft dir dabei, deine Leistung sowie deine Regenerationsfähigkeit zu verbessern.

Läufer, bei denen die Leistung an oberster Stelle steht, sollten sich kohlenhydratreich ernähren, während diejenigen, die Fett abbauen wollen, besser weniger Kohlenhydrate zu sich nehmen sollten.

Was du vor deinem Lauf idealerweise isst, hängt von deinen Trainingszielen, der Intensität sowie der Dauer des Laufes und wann du läufst ab. Nach einem Lauf ist es wichtig, Kohlenhydrate und Protein zu essen. Außerdem solltest du ausreichend trinken, um dich optimal regenerieren zu können.

 

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Unsere Artikel sollen informieren und lehren. Die dargebotenen Informationen sollten nicht als medizinische Ratschläge interpretiert werden. Kontaktiere bitte einen Arzt, bevor du mit der Ergänzung von Nahrungsergänzungsmitteln beginnst oder größere Veränderungen an deiner Ernährung durchführst.
Liam Agnew
Liam Agnew Sporternährungsberater und Personal Trainer
Liam ist zertifizierter Sporternährungsmediziner bei der International Society of Sports Nutrition und ist in das Register Sport and Exercise Nutrition der British Dietetics Association eingetragen. Er hat einen Bachelor of Science in Sport- und Trainingswissenschaften und ist Absolvent des ISSN-Diploms für angewandten Sport und Sporternährung. Liam ist ein erfahrener Personal Trainer, der seinen Kunden hilft, ihre Gesundheits- und Fitnessziele mit praktischen, fundierten Trainings- und Ernährungstipps zu erreichen. In seiner Freizeit hat Liam an zahlreichen Powerlifting-Wettbewerben teilgenommen und genießt Bergwandern, Fußball und die Erweiterung seines Rezeptrepertoires in seiner Küche.

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