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4 unterschiedliche Yoga-Stile & ihre einzigartigen Vorteile

4 unterschiedliche Yoga-Stile & ihre einzigartigen Vorteile
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Autor und Experte6 Monate Ago
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Jamie Haleva

Am internationalen Tag des Yogas kommen Fitnessbegeisterte zusammen und feiern gemeinsam diesen heiligen Sport. Yoga erfreut sich sehr hoher Beliebtheit und ist nicht nur gut für den Körper, sondern ist auch Balsam für Seele und Geist.

Beim Yoga werden präzise Bewegungsmuster und körperlich anstrengende Posen mit Achtsamkeit kombiniert. Dies führt zu Entspannung und stärkt die Körper-Geist-Verbindung. In einer schnell-lebigen Welt wie der unseren, bietet uns Yoga die Möglichkeit Ruhe zu finden.

Es gibt viele Gründe, weshalb man Yoga lieben sollte. Wie jede Sportart werden auch beim Yoga stimmungshebende Hormone frei, wie z.B. Dopamin, Serotonin und Noradrenalin (1). Die Atemtechnik und die Bewegungsmuster, die beim Yoga eingesetzt werden, können zudem dazu beitragen, deinen Cortisolspiegel zu senken, Stress reduzieren und sogar Symptome von Angstzuständen lindern (2).

Das moderne Yoga hat viele verschiedene Stile. Aber sie alle haben eine grundlegende Philosophie gemeinsam: Der Geist, der Körper und die Seele sind miteinander verbunden. Obwohl sie alle denselben Ursprung haben, so hat doch jeder Yogastil seine eigene Bedeutung und seinen eigenen Schwerpunkt. Wir schauen uns vier verschiedene Arten des Yogas an und zeigen dir, welche Vorteile jede einzelne hat.

 

1. Hatha Yoga

Hatha ist eine Yoga-Art, die stark auf den einzelnen Posen basiert und somit perfekt für Anfänger ist. Traditionell wird bei dieser Praktik der Schwerpunkt auf die Ernährung, den Akt der Reinigung und kontrolliertes Atmen gelegt.

Außerdem werden Posen angewandt, die als Asana bezeichnet werden. Bei der ursprünglichen Form des Hatha Yogas führt man eine Reihe von Asanas in einer fließenden Bewegung aus, in der von der einen Pose (z.B. „Sonnengruß“), in die andere übergegangen wird. Dies wird auch noch heute so gemacht.

Ursprünglich diente Hatha Yoga dazu, den Körper in einen Zustand zu bringen, in dem man spirituelle Perfektion erlangt und sich von der materiellen Welt löst.

Hatha Yoga geht auf Gorakhnath, den Gründer der Kanphata Yogis im 11. Jahrhundert, zurück, hat aber seine Wurzeln in Traditionen, die bis zu Patanjali zurückreichen. Er ist einer der Autoren der berühmten Yoga-Werke Yoga Sutras und Mahabhashya aus dem 2. Jahrhundert vor Christus.

Heutzutage ist Hatha Yoga in den USA eine sehr beliebte Sportart, um Kraft aufzubauen und gleichzeitig Entspannung zu finden. Neben den Asanas, kommen beim Hatha Yoga zusätzlich Meditations- und Atemtechniken zum Einsatz.

Das Wort "Hatha" bedeutet „Disziplin der Kraft“ in Sanskrit. Heute wird der Begriff für jede Art des Yogas verwendet, in dem Posen angewandt werden. In der Regel werden diese Posen für eine lange Zeit am Stück gehalten, bevor man in die nächste übergeht. Im Rahmen von Yoga-Kursen werden Posen im Stehen, Sitzen und Liegen miteinander kombiniert.

Hatha Yoga sind vor allem Anfängern zu empfehlen, da keine Vorkenntnisse oder Fähigkeiten verlangt werden.

Hatha Yoga ist der ideale Einstieg in die Welt des Yogas und bringt viele Vorteile mit sich. So wird dein Rumpf gestärkt, dein Cortisolspiegel wird gesenkt (wodurch du besser schlafen kannst) (3), du lernst effektiver mit Stress umzugehen und Depressionen werden gemindert (3)(5).

4 unterschiedliche Yoga-Stile & ihre einzigartigen Vorteile

 

2. Vinyasa Yoga

Vinyasa Yoga stammt vom traditionellen Ashtanga Vinyasa Yoga ab. Der Begriff "Vinyasa" kann auf verschiedene Weisen interpretiert werden, aber im Wesentlichen bedeutet es, „auf eine besondere Weise platzieren".

Bei dieser Art des Yogas werden Bewegungen und der Atem aufeinander abgestimmt, um ein Gleichgewicht zu finden. Bei Vinyasa wird eine bestimmte Abfolge von Posen ausgeführt, die auf deinen Atem abgestimmt werden, um einen Bewegungsfluss zu erreichen. In der Regel führst du beim Einatmen offene, nach oben gerichtete Bewegungen aus und Drehungen oder nach unten gerichtete Bewegungen beim Ausatmen.

Der Begriff "Vinyasa" kann auf viele verschiedene Arten des Yogas hindeuten, unter anderem Power Yoga, Baptiste Yoga, Ashtanga, Jivamukti und Prana Flow. Ähnlich wie beim Hatha Yoga kommen auch beim Vinyasa spezifische Posen zum Einsatz. Dennoch unterscheiden sich diese beiden Stile in einigen Punkten.

Beim Vinyasa Yoga liegt der Fokus auf dem fließenden Übergang zwischen zwei Posen. Dies macht diese Yoga-Art einzigartig, da keine Unterbrechung zwischen den Posen stattfindet. Es ist wichtiger, die Posen fließend zu wechseln, als die perfekt auszuführen. Der ununterbrochene Fluss und die Konzentration auf die Atmung fördern Konzentration und Achtsamkeit.

Vinyasa Yoga ist im Vergleich zu Hatha Yoga körperlich anstrengender und fördert sowohl Kraft als auch Beweglichkeit. Es eignet sich hervorragend für erfahrene Yogis, die auf der Suche nach einer intensiven Einheit sind, aber auch Anfänger müssen sich nicht abschrecken lassen, da die einzelnen Posen entsprechend abgeändert werden können.

Diese Art des Yogas wirkt sich positiv auf die kardiovaskuläre Gesundheit, Kraft, Beweglichkeit und das Stress-Management aus (6).

 

3. Iyengar Yoga

Iyengar Yoga ist eine Form des Hatha Yogas und wurde von Bellur Krishnamachar Sundararaja (oder auch einfach B.K.S.) entwickelt. Iyengar war ein indischer Yoga-Lehrer, der auf der ganzen Welt bekannt wurde. Bei dieser Art von Yoga liegt der Schwerpunkt darauf, den Körper perfekt zu positionieren und seinen Atem unter Kontrolle zu halten. Wie beim Hatha werden auch hier die Posen lange Zeit am Stück gehalten.

Iyengar basiert auf den acht Gliedern des Yogas, so wie sie im Yoga Sutras beschrieben werden. In Yoga-Kursen werden häufig Hilfsmittel wie Blöcke, Polsterrollen oder Riemen verwendet, um den Körper in den Positionen zu halten und Verletzungen vorzubeugen. Iyengar wird oftmals sehr langsam ausgeführt und der Fokus liegt auf der Perfektion der Posen. Es ist somit ideal für Anfänger, die die Grundformen lernen wollen.

Auch bei dieser Art des Yogas konzentriert man sich darauf, einen achtsamen Zustand zu erreichen, in dem der Geist ruhig ist und keine Ablenkungen zugelassen werden. Iyengar unterscheidet sich von den anderen Stilen, da es spezifisch für gewisse Therapien eingesetzt wird. So kann es bei verschiedenen Erkrankungen wie Depression, chronische Schmerzen oder funktionellen Beeinträchtigungen helfen (7).

4 unterschiedliche Yoga-Stile & ihre einzigartigen Vorteile

 

4. Bikram Yoga

Bikram Yoga wird auch als Hot Yoga bezeichnet und stammt ebenfalls vom Hatha Yoga ab. Es wurde nach dem indisch-amerikanischen Yoga-Guru Bikram Choudhury benannt. Diese Variante des Yogas wird bei warmen Temperaturen ausgeführt (4). Es herrschen in der Regel über 37 °C und die Luftfeuchtigkeit liegt bei 40%.

Die hohen Temperaturen beim Bikram sollten den Körper zum Schwitzen bringen, die Muskeln entspannen und die Durchblutung anregen (6). Man sagt, dass die warme Umgebung, in der diese Form des Yogas stattfindet, den Körper für die Bewegung vorbereiten und ihn von Giften befreien soll.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2020, die im International Journal of Exercise Science veröffentlich wurde, könnte Hot Yoga einen langfristigen Effekt auf den Stoffwechsel haben und für eine höhere Fettoxidierung sorgen, was bedeutet, dass mehr Fett verbrannt wird (9).

Bikram Yoga folgt einem sehr strukturierten Aufbau. Es gibt eine feste Reihenfolge von 26 Asanas und zwei Atemübungen. Die Abfolge der Posen ist so konzipiert, dass der gesamte Körper trainiert wird.

Aufgrund der warmen Temperaturen kann Bikram Yoga körperlich anstrengender werden als andere Yoga-Formen - Anfänger sollten sich zunächst mit anderen Stilen vertraut machen, bevor sie sich an diesen wagen.

Bikram Yoga kann einige Vorteile mit sich bringen: So stärkt es den Unterkörper, erhöht den Bewegungsradius im Ober- sowie Unterkörper, verbessert das Gleichgewicht und kann bei chronischen Schmerzen oder Muskelschmerzen Abhilfe schaffen (4).

 

Take Home Message

Yoga ist alles andere als einseitig. Es bietet dir verschiedene Stile, die sich alle auf einen anderen Schwerpunkt konzentrieren und eigene Vorteile mit sich bringen.

Obwohl Yoga seinen Ursprung im antiken Indien hat, hat es sich in der heutigen Zeit zu einem globalen Phänomen entwickelt, welches am 21. Juni, am internationalen Tag des Yogas, auf der ganzen Welt gefeiert wird.

Wenn du eine Sportart mit einer langen Geschichte suchst, die nicht nur deinen Körper, sondern auch deinen Geist stärkt, solltest du einen dieser Yoga-Stile ausprobieren und herausfinden, inwiefern du davon profitieren kannst.

 

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(1) Streeter, CC., et al. (2010): Effects of Yoga Versus Walking on Mood, Anxiety, and Brain GABA Levels: A Randomized Controlled MRS Study. In: J Altern Complement Med. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3111147/.

(2) Krishnakumar, D., et al. (2015): Meditation and Yoga can Modulate Brain Mechanisms that affect Behavior and Anxiety-A Modern Scientific Perspective. In: Anc Sci. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4769029/.

(3) Benvenutti, MJ., et al. (2017): A single session of hatha yoga improves stress reactivity and recovery after an acute psychological stress task—A counterbalanced, randomized-crossover trial in healthy individuals. In: Complement Ther Med. URL: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0965229917304272.

(4) Hewett, ZL., et al. (2015): The Effects of Bikram Yoga on Health: Critical Review and Clinical Trial Recommendations. In: Evid Based Complement Alternat Med. URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26504475/.

(5) Balasubramaniam, M., et al. (2013): Yoga on our minds: a systematic review of yoga for neuropsychiatric disorders. In: Front Psychiatr. URL: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyt.2012.00117/.

(6) Harvard.edu: Yoga for Exercise. URL: https://www.hsph.harvard.edu/nutritionsource/yoga/.

(7) Williams, K., et al. (2015): Evaluation of the Effectiveness and Efficacy of Iyengar Yoga Therapy on Chronic Low Back Pain. In: Spine. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4393557/.

(8) Lambert, BS., et al. (2020): Acute Physiologic Effects of Performing Yoga in The Heat on Energy Expenditure, Range of Motion, and Inflammatory Biomarkers. In: Int J Exerc Sci. URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32509120/.

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