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Lifestyle

Coronas Folgen für dein Training und wie du wieder richtig durchstartest

Coronas Folgen für dein Training und wie du wieder richtig durchstartest
Damian Minichowski
Autor und Experte4 Jahre Ago
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Jeder zweite Deutsche will nach dem Lockdown nicht mehr zurück ins Fitnessstudio | Wie sich Covid-19 auf Sport und Leben auswirkt und wie wir am besten damit umgehen

Mittlerweile sind die Fitnessstudios in ganz Deutschland unter Auflagen geöffnet. Das Leben, wenn auch mit Einschränkungen, normalisiert sich. Gerade im Sportbereich hat das Virus starke Einschnitte in unserem Verhalten hinterlassen. Doch wie sehen diese konkret aus?

Wir haben recherchiert und Umfragen analysiert, um herauszufinden:

  • Wie wirkt sich Corona auf die Trainingsgewohnheiten der Deutschen aus?
  • Welche Folgen haben die Veränderungen auf dein Wohlbefinden?
  • Wie kannst du trotz Corona aktiv sein?

Vielleicht erkennst du dich in der ein oder anderen Statistik wieder. Hier erfährst du, ob du Glück hattest oder genauso unter der Pandemie leidest wie die anderen. Nach den harten Fakten bekommst du noch einige Tipps, wie du sofort aktiv gegen negative Folgen vorgehen kannst:

Coronas Folgen für dein Training und wie du wieder richtig durchstartest

 

Coronas Folgen für dein Training und wie du wieder richtig durchstartest

1. Die erste Virus-Welle ist vorbei – endlich wieder feiern?

Die Corona-Maßnahmen der Regierung werden immer weiter gelockert, Freibäder und Sportstudios haben in vielen Bundesländern wieder geöffnet – genauso wie Bars und Restaurants. Je nach Land sind sogar private Veranstaltungen mit bis zu 100 Personen möglich.

Das Ende der ersten Virus-Welle ist in jedem Fall ein Grund zum Aufatmen, aber kein Grund zum Feiern. Die Deutschen scheinen sich bewusst zu sein, dass der Virus sich jeder Zeit erneut ausbreiten kann. Dabei stellen insbesondere sogenannte Superspreading-Events, also Veranstaltungen, bei denen wenige Erkrankte viele andere Menschen anstecken könnten, die größte Gefahr da. Um die erneute Ausbreitung zu verhindern, meiden 60 Prozent der Befragten überfüllte Bereiche. So warten viele lieber in der Schlange vor der Bäckerei, oder auf den nächsten Bus. Sportliche Menschen nutzen vermehrt das Fahrrad, um das Ansteckungsrisiko zu senken.

Für Fitnessstudios haben die Länder jeweils eigene Vorschriften erlassen, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Neben allgemeinen Vorgaben zu Mindestabstand und Gerätedesinfektion zählt hierzu auch eine maximale Personenzahl pro Quadratmeter, um überfüllte Trainingsräume zu vermeiden.

 

2. Selbstdisziplin oder Selbstschutz – Wie viele gehen wieder ins Gym?

Das Fitnesscenter ist nicht nur ein Ort, an dem man trainieren kann – man trifft Freunde, motiviert sich gegenseitig und nimmt sich eine Auszeit vom Arbeitsstress. Doch was wird aus dem sozialen Treffpunkt in Zeiten von Social Distancing?

Nicht nur behördliche Einschränkungen halten die Besucherzahlen in den Fitnessstudios niedrig. Rund 45 Prozent der Deutschen gaben an, trotz Lockerungen das Fitnessstudio nicht mehr zu besuchen. Bedeutet das auch, das gut die Hälfte der Deutschen aufgehört hat Sport zu machen?

Ein echter Fitness-Freak lässt sich nicht aufhalten. Doch nicht alle sind so motiviert. Vermutlich führte die Pandemie mit ihren Einschränkungen auch für dich zu einem neuen Tagesrhythmus. Viele der Befragten finden momentan keine Zeit für Studio oder Training, andere wechselten zu Ausdauersportarten, viele haben aber auch Angst vor einer Infektion. Laut Umfragen wir allgemein weniger Sport getrieben.

 

3. Wer schaffte es, den inneren Schweinehund zu überwinden?

Covid-19 hat den Lebensalltag vieler Menschen auf den Kopf gestellt – auf einmal war das Homeoffice in der gesamten Republik der neue Alltag, die Kinder spielten im Hintergrund von Businessmeetings und es war völlig normal, den ganzen Tag zuhause in Jogginghosen zu verbringen. Doch wie oft wurden diese auch für das Workout in den eigenen vier Wänden genutzt?

Wer Sport liebt, wird einen Weg finden: gerade Ausdauersportarten wie Laufen oder Radfahren sind für viele die Alternative. Doch besonders Kraftsportler hatten es nicht leicht – die wenigsten von uns haben ein Studio im Keller. Sport ist nicht gleich Netflix, ohne den Ortswechsel fehlte vielen die Disziplin: 25 Prozent der Befragten einer aktuellen Umfrage gaben zu, seit dem Lockdown zu wenig Sport zu treiben.

Willst du jetzt wieder durchstarten ist der einfachste Weg nicht mehr Selbstdisziplin, sondern Routine. Mach dein Workout zum festen Bestandteil deines Tages – pack deine Tasche am Abend zuvor oder stell die Laufschuhe beim Schlafengehen neben das Bett. Lass keinen Platz für Ausreden.

Auch nicht die Ausrede, dass du ohne Studio leider keinen Sport machen kannst:

„Fitness basiert auf 6 Säulen: Kraft, Ausdauer, Kraft-Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination“, sagt Konstantin Morozan, Personal Trainer, Leiter bei EMS Training in Remscheid und Blogger.

Und legt gleich nach mit diesem Killer-Blow für unseren inneren Schweinehund: „Natürlich kann man auch ohne Besuch im Gym fit werden, denn all diese Disziplinen kann man mit dem eigenen Körpergewicht zuhause oder in der Natur trainieren.

Beispielsweise gehen Liegestütze, Squats und Klimmzüge auch zu Hause, um Kraft aufzubauen, die Ausdauer wird beim Joggen im Park ebenso trainiert und Burpees sind die ideale Übung für mehr Kraft-Ausdauer, rät Konstantin. Schnelligkeit übst du am besten in Sprints, während Yoga sowohl für bessere Beweglichkeit als auch Koordination hilft.

Hier findest du weitere Tipps zum Training zu Hause:

Coronas Folgen für dein Training und wie du wieder richtig durchstartest

 

4. Bewegungsmangel und soziale Distanz – die Folgen

Wenn du jetzt an die zwei Kilo mehr auf der Waage denkst, ist das zwar grundsätzlich richtig, aber noch kein Problem. Zeitweise etwas an Gewicht zuzulegen schadet unserem Körper nicht. Doch die Kombination aus Bewegungsmangel und räumlicher Distanzierung bringt ganz eigene Probleme mit sich. So zeigen Studien eine massive Zunahme depressiver Symptome insbesondere bei jungen Menschen.

Diese psychische Belastung hat Folgen. Wer schlecht gelaunt ist, neigt eher dazu, über den Hunger hinaus zu essen – sei es aus Langeweile oder um sich besser zu fühlen. Jeder zehnte Deutsche begann während Corona, sich zu überessen. Bis zu 14 Prozent leiden unter Schlafmangel, welcher die Psyche zusätzlich belasten kann. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe rät, aktiv gegenzusteuern. Wenn du unter depressiven Symptomen leidest, können dir folgende Tipps helfen:

  • Struktur: Plane deinen Tag am Abend vorher durch. Das bedeutet nicht nur deine Aufgaben zu erledigen, sondern auch Auszeiten zum Lesen, für Yoga oder Netflix einzuplanen. Belohnung muss sein!
  • Schlaf: Vielleicht kennst du das Gefühl, dich einfach nur erschöpft zu fühlen und ins Bett verziehen zu wollen. Auch wenn es öfter auftritt solltest du nicht nachgeben, sondern dich an deine Tagesstruktur halten. Strukturmangel und sich im Bett verkriechen können die Symptome verschlimmern. Sport hilft ebenfalls gegen Schlafprobleme.
  • Aktiv sein: Sport ist ein natürliches Antidepressivum. Für deine Psyche ist es wie das Zähneputzen für die Mundhygiene. Klar kannst du noch immer Karies (depressive Phasen) bekommen, aber die Wahrscheinlichkeit nimmt deutlich ab. Du wirst dich fitter und aktiver fühlen. Besonders Ausdauersportarten zeigen positive Effekte.

Coronas Folgen für dein Training und wie du wieder richtig durchstartest

 

5. Welches Geschlecht spürt die Auswirkungen stärker?

Während alle Menschen gleich stark von den Einschränkungen betroffen sind, zeigt sich deutlich, dass Männer und Frauen unterschiedlich mit den neuen Herausforderungen umgehen. Insbesondere Frauen leiden stärker unter der Pandemie.

Im Schnitt neigen mehr Frauen als Männer dazu, auf Bewegung und Sport zu verzichten und leiden signifikant häufiger unter Schlaflosigkeit. Insbesondere letztere ist ein Symptom, das häufig andere Ursachen hat. Solltest du darunter leiden, können wie oben beschrieben Sport und Struktur helfen, den Schlaf wieder zu normalisieren und deine Lebensqualität zu steigern.

Bei dieser Aufgabe wollen wir euch auch mit unseren letzten drei Punkten unterstützen.

 

6. Angst vor Infektion – wir haben das ultimative Heimtraining für dich

Bis der Impfstoff gefunden ist, stellt das Virus für alle eine Gefahr dar. Selbst bei jungen Sportlern kann die Krankheit mit Komplikationen verlaufen und Folgeschäden mit sich bringen. Wer zwei Wochen zuvor noch auf den Iron Man trainierte, bekommt beim Treppensteigen Schnappatmung. Und wenn du mit gefährdeten Menschen zusammenlebst, die vor einer Ansteckung geschützt werden müssen, ist das Fitnessstudio weiterhin tabu.

Damit du dennoch deine Portion Sport bekommst, unterstützen wir dich mit unseren ultimativen Heimtraining-Videos. Sie stehen dir auch zum Download zur Verfügung – damit liegt die absolute Kontrolle über dein Training bei dir!

 

7. Ernährung ist das halbe Training

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung spielt für Regeneration und Muskelaufbau eine entscheidende Rolle. Vielleicht haben sich deine Kochkünste während des Lockdowns verbessert. Viele von uns sind allerdings all zu oft bei der Tiefkühlpizza gelandet. Doch eine zu einseitige Ernährung schadet nicht nur der sportlichen Leistung, sondern auch deinen Abwehrkräften.

Damit du deinen Körper ideal mit Nährstoffen versorgen kannst, haben wir für dich den ultimativen Ernährungsratgeber für mehr Leistung und stärkere Abwehrkräfte zusammengestellt. Hier findest du leckere und gesunde Rezepte, die dich schnell wieder auf den richtigen Weg bringen:

Coronas Folgen für dein Training und wie du wieder richtig durchstartest

 

8. Dein Hygienekonzept fürs Fitnessstudio

Wenn du wieder in deinem Stamm-Fitnessstudio trainieren gehst, wird dir auffallen, dass einiges anders ist als vor dem Lockdown. Jedes Mitglied ist gefragt, dazu beizutragen, einen neuen Covid-19-Ausbruch zu verhindern.

Dabei hat jedes Bundesland andere Regelungen für Fitnessstudios. Damit du dich sicher zurechtfindest und dein Ansteckungsrisiko minimierst, haben wir eine Reihe von Tipps für dich zusammengestellt.

Wenn du selbst Betreiber eines Fitness-Centers bist, geben dir unsere Experten Empfehlungen an die Hand:

  • Welche Maßnahmen sind wichtig?
  • Wie setzt du sie richtig um?
  • Wie nimmst du deinen Kunden die Angst?

Vor drei Monaten glaubten noch 70 % der Fitnessstudiobesucher, es sei okay, auch krank zum Training zu kommen, 51 % gaben zu, dass sie dieselbe Trainingskleidung nach normalen Trainingseinheiten erneut tragen und gerade einmal 42 % wuschen sich vor und nach dem Training die Hände.

Ob sich mit der Pandemie einige Einstellungen der Deutschen zur Hygiene im Fitnessstudio verbessert haben, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

 

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Damian Minichowski
Autor und Experte
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Damian Minichowski ist ein Trainings- und Ernährungsexperte mit einer starken Affinität und Leidenschaft für Kraftsport. Seit 2010 betreibt er das Kraftsport- & Fitnessportal AesirSports.de, welches monatlich hunderttausenden trainierenden und ernährungsbewussten Menschen als zentrale Anlaufstelle dient, wenn es um evidenzbasierte Informationen geht. Seit 2018 ist Damian außerdem Herausgeber des Metal Health Rx Magazins , einer digitalen, monatlich erscheinenden Fachzeitschrift für Fitness- und Trainingsbegeisterte. Im Verlauf seiner Karriere schrieb Damian bereits zahlreiche Beiträge in verschiedenen Online Magazinen und Printmedien, darunter Team-Andro.com, Fitnessfreaks.com, Workout.de oder Men’s Fitness und das Shape Up Magazin. Erfahre im Linked In Profil mehr über Damian und seine Arbeit oder besuche ihn auf seiner Facebook-Seite , seinem Youtube Kanal. Damian ist nicht nur leidenschaftlicher Kraftsportler – er begeistert sich auch für Musik und Musikfestivals (Heavy Metal, Hard Rock) und liest in seiner Freizeit gerne Fachliteratur zur Fortbildung.
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