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Supplemente

Xylitol | Der gesunde Zuckeraustauschstoff?

Xylitol | Der gesunde Zuckeraustauschstoff?
Alex Moeksis
Autor6 Jahre Ago
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Es ist eine der grundlegendsten Regeln der Ernährungslehre: Haushaltszucker ist in zu großen Mengen schädlich für den menschlichen Körper und an der Entstehung zahlreicher Zivilisationskrankheiten beteiligt. Wer eine gesunde Ernährung anstrebt, sieht sich somit gezwungen, diese Form des Zuckers aus dem Alltag zu verbannen oder zumindest weitgehend zu reduzieren.

Doch ein solcher Verzicht gestaltet sich in der Regel schwieriger als gedacht, besitzt doch fast jeder von uns sprichwörtlich einen „süßen Zahn“, sodass nur die Wenigsten zu Schokolade, Kuchen und Eis ohne weinendes Auge Nein sagen können. Um süße Speisen und Getränke ohne schlechtes Gewissen konsumieren zu können, wird häufig auf Süß- sowie Zuckeraustauschstoffe zurückgegriffen.

Einer dieser Stoffe ist das sogenannte Xylitol. In diesem Artikel soll nun erläutert werden, was sich hinter diesem Begriff genau verbirgt und warum es sich lohnt, Xylitol als Koch- und Backzutat in den eigenen Ernährungsalltag zu integrieren.

 

Definition und Vorkommen

xylitol

Xylitol, das auch unter dem Namen Xylit bekannt ist und als Lebensmittelzusatzstoff mit der Nummer E 967 gekennzeichnet wird, kann als natürlicher Zuckeraustauschstoff klassifiziert werden. Als solcher wird Xylitol im menschlichen Körper erkannt, aufgenommen und verstoffwechselt, was ihn von synthetisch hergestellten Süßstoffen wie Sucralose oder Aspartam unterscheidet.

Xylitol kommt in der Lebensmittelindustrie bereits häufig zum Einsatz, da dieser Stoff ungefähr der Süßkraft von Haushaltszucker entspricht, dabei jedoch weniger Kalorien mit sich bringt (2,4kcal/g statt 4kcal/g) und den Blutzuckerspiegel zudem deutlich weniger beeinflusst. Abseits von Lebensmitteln kommt Xylitol vor allem in der Zahnpflege vor und findet dank eines leicht frischen Geschmacks gerade im Bereich der Kaugummi- und Zahnpasta-Herstellung Anwendung.

 

Wirkung

Abgesehen von der Tatsache, dass Xylitol eine geringere Kaloriendichte besitzt als gewöhnlicher Haushaltszucker und zudem weniger Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat, bringt der Zuckeraustauschstoff in puncto gesunder Ernährung keine weitere Pluspunkte mit sich. Was Xylitol jedoch tatsächlich bekannt werden ließ, ist die ihm nachgesagte zahnpflegende Wirkung.

So wird angenommen, dass Xylitol Karieserkrankungen bei Erwachsenen und Kindern signifikant reduzieren und sich darüber hinaus positiv auf die Mundflora auswirken kann.Studien nach Isokangas et al. (2000) , Ritter et al. (2013) oder Söderling et al. (2011) belegen diese Vermutungen.

Nebenwirkungen des Zuckeraustauschstoffes sind hingegen nahezu keine bekannt. So befand das Bundesinstitut für Risikobewertung (2014) Xylitol für ungefährlich und akzeptabel, was den Einsatz dieses Stoffes in der Lebensmittelbranche betrifft. Lediglich eine abführende Wirkung ist bei zu hoher Dosierung von Xylitol zu befürchten.

Besteht ein Produkt daher zu mehr als 10% aus diesem Zuckerersatzstoff, muss das jeweilige Produkt mit der Warnung gekennzeichnet sein, dass ein übermäßiger Verzehr des Produkts abführend wirken kann.

Dosierung

xylitol

Um den angesprochenen Nebeneffekt zu vermeiden, empfiehlt es sich, Xylitol nur in Maßen zu verwenden. Es sollte darauf geachtet werden, eine Grenze von 0,5 g pro kg Körpergewicht nicht zu überschreiten, um von den möglichen abführenden Effekten verschont zu bleiben. Insbesondere beim Kochen und Backen muss daher eine gewisse Vorsicht an den Tag gelegt werden.

 

Eine Warnung zum Schluss: Xylit ist für Hunde hoch giftig!

  Leider ist Xylitol nicht für alle Lebewesen gleichermaßen ungefährlich. Während der menschliche Organismus Xylit ohne weiteres verstoffwechseln kann, ist der Zuckeraustauschstoff für Hunde extrem schädlich. Grund hierfür ist ein fehlendes Enzym in der Leber, das den Abbau von Xylitol bewerkstelligen könnte. Bereits bei kleineren Mengen des Zuckeraustauschstoffes droht eine enorm hohe Insulinausschüttung, was den Blutzuckerspiegel wiederum bedrohlich senkt und für das Tier zum Tod führen kann.

Haushalte mit Hund sollten sich daher genau überlegen, ob die Sicherheit ihres Tieres weiterhin gewährleistet werden kann, oder ob es nicht zu viele Gefahrenpotentiale gibt, beispielsweise in Form des Hundes selbst oder weiteren Familienmitgliedern, die dem Vierbeiner unbewusst mit Xylitol gesüßte Speisen zukommen lassen könnten.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich Xylitol als gesunder und zahnfreundlicher Zuckeraustauschstoff anbietet. Egal ob zum Süßen von Quark, Joghurt und Co. oder als Backzutat in Kuchen und Pancakes, die mit Zucker vergleichbare Süßkraft macht Xylitol zu einem hilfreichen Koch- und Backhelfer im Bereich der gesunden Nachspeisen.

Natürlich sollte auch dieser Zuckerersatz nur in geringen Maßen konsumiert werden, um mögliche Nebenwirkungen auszuschließen. Im Vergleich zu anderen Zuckerersatzprodukten ist Xylitol jedoch nahezu frei von Kritik und somit Aspartam, Sucralose und Co. vorzuziehen. Lediglich Hundehalter sollten auf den Gebrauch und Verzehr von Xylitol sowie xylithaltigen Lebensmitteln verzichten.

Unsere Artikel sollen informieren und lehren. Die dargebotenen Informationen sollten nicht als medizinische Ratschläge interpretiert werden. Kontaktiere bitte einen Arzt, bevor du mit der Ergänzung von Nahrungsergänzungsmitteln beginnst oder größere Veränderungen an deiner Ernährung durchführst.

1) Vgl. Zentrum der Gesundheit (2017): Xylit – Xylitol – Zuckerersatzstoff. Online: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/xylitol-ia.html, zuletzt aufgerufen am 29.10.17, 16:34 Uhr.

2) Vgl. Isokangas et al. (2000): Occurrence of dental decay in children after maternal consumption of xylitol chewing gum, a follow-up from 0 to 5 years of age. Online: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11145360, zuletzt aufgerufen am 29.10.17, 15:49 Uhr.

3) Vgl. Ritter et al. (2013): Tooth-surface-specific effects of xylitol: randomized trial results. Online: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23589387, zuletzt aufgerufen am 29.10.17, 15:51 Uhr.
Vgl. Söderling et al. (2011): The effect of xylitol on the composition of the oral flora: a pilot study. Online: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21311610, zuletzt aufgerufen am 29.10.17, 15:55 Uhr.
4) Vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung (2014): Online: www.bfr.bund.de/cm/343/bewertung_von_suessstoffen.pdf, zuletzt aufgerufen am 29.10.17, 16:30 Uhr.

"Fitness ist seit längerer Zeit fester Bestandteil meines Lebens und ein wichtiger Ausgleich zum universitären Alltag. Als Fitnesstrainer werde ich immer wieder um Tipps und Ratschläge im Bereich Sport und Ernährung gebeten und habe Gefallen daran gefunden, mich selbst immer tiefer mit diesen Themengebieten auseinanderzusetzen. Als angehender Lehrer macht es mir zudem Spaß, Inhalte für andere verständlich zu machen und ihnen bei Fragen weiterzuhelfen. Die ZONE gibt mir die Chance, all dies durch das Schreiben von Artikeln umzusetzen und dabei eine große Reichweite an Lesern zu erzielen. Ich möchte mit meinen Artikeln informieren, motivieren und einen Beitrag dazu leisten, dass sich ein jeder in der Fitnesswelt besser zurechtfindet."
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